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Rothaargebirge

Hilchenbach liegt am Südhang des Naturparks Rothaargebirge. Aus  diesem Grund hier einige Informationen zur Entstehung und Ausdehnung des  Rothaargebirges und ein Versuch der Namensdeutung

Entstehung der Mittelgebirgslandschaft  Rothaargebirge

Blickt man von einer Erhebung um Hilchenbach über das Land, so sieht man  unzählige bewaldete Berge. Der dunkle Nadelwald hat den größten Anteil, aber  auch manche Flecken Laubwald und sind zu sehen. Dazu oft der typische  Haubergswald. In den Tälern und an den unteren Berghängen sind Wiesen und  seltener Felder zu sehen. Hier liegen auch die meisten Orte.Vor vielen Millionen Jahren war dieses Gebiet von einem Meer bedeckt, in das Flüsse Sand und Schlamm transportierten. Mächtige Schichten bildeten sich im Meer und wurden durch den  Druck des Wassers und des eigenen Gewichts zu Stein.

Später wurde alles zu Land. Die noch dünne Erdkruste verschob sich, Berge und  Täler entstanden. Hier und da stieg durch Erdspalten feurige, flüssige Lava hoch und erkaltete langsam. So entstanden nach und nach die Gesteinsarten. Tonschiefer aus Tonschlamm, Grauwacke aus Sand, Quarz und Ton, Basalt bei  Lavaausbrüchen (nur in geringer Menge im südlichen Siegerland). Oft waren die  Gesteine von wertvollen Erzen durchsetzt. Silber, Kobalt, Kupfer, Blei und Zink  wurden teilweise zusammen mit Eisenerz gefordert.

Ursprünglich waren bei der Landwerdung die Berge viel höher. Kälte in  Eiszeiten, Wärme, Wasser und Wind machten in langer Arbeit aus Felsmassen ein  mittelhohes Gebirge. Viele Bäche entspringen heute diesen Bergen und fließen durch kleine Nebentäler in die großen Täler und bilden hier Flüsse. Die Berge des Kreises Siegen-Wittgenstein sind ein Teil des Rheinischen Schiefergebirges.

Über den Kamm des Rothaargebirges verläuft nicht nur die Territorialgrenze zwischen der ehemaligen Grafschaft Wittgenstein und dem kurkölnischen Sauerland,  sondern auch die zwischen dem westfälisch-niederdeutschen und dem  hessisch-mitteldeutschen Sprachgebiet (siehe hierzu auch unbedingt unsere Site “Dreiländereck”).

Unterschiede der Konfession und des Brauchtums, sprachlicher  Eigentümlichkeiten wie der Geschichte und Besiedlung lassen sich an dieser  Grenze nachweisen. Die Grenzen zwischen den früheren Grafschaften Wittgenstein  und Nassau-Siegen verlaufen über die Ederhochfläche.

Die Höhenlagen des Naturparks waren lange Zeit wegen der Ungunst des Klimas  und der Böden siedlungsfeindlich. Lange Winter und hohe Niederschläge verzögern  Aussaat und Ernte.

Der Naturpark Rothaargebirge, im südöstlichen Teil Nordrhein-Westfalens  gelegen, wurde 1963 eingerichtet und umfaßt die heutige reizvolle  Mittelgebirgslandschaft zwischen der oberen Ruhr und der Lahn. Das  Rothaargebirge schließt sich dem Astengebirge mit dem Kahlen Asten (841 m über  NN) in südwestlicher Richtung sanft abfallend an. Die Gesamtfläche des  Naturparks beträgt 1.355 qkm und liegt in den Kreisen Olpe, Hochsauerland und überwiegend im Kreis Siegen-Wittgenstein. Hilchenbach liegt am Südhang des  Rothaargebirges.

Der Name “Rothaargebirge” müsste eigentlich „Rod-Hardt-Gebirge“ heißen, das bedeutet das „gerodete Wald-Gebirge“, denn mit der Farbe „rot“ und mit „Haaren“ hat es nichts zu tun. Der Namensbestandteil “hard/hardt” deutet u.a. auf eine ehemalige „Waldweidewirtschaft“ hin. Soweit Wikipedia zur Erklärung der Bedeutung des Namens. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 24.11.1995 erschien ein  ausführlicher Artikel von Dr. Uwe Förster "Harde, Riede, Moose, Landschaftsnamen  in der Bundesrepublik Deutschland, wie sie entstanden und was sie bedeuten".  Darin heißt es: "Das Rothaargebirge im östlichen Sauerland ist eine Anhöhe, wie das mittelniederdeutsche Wort "hare" sagt, mit rötlicher Farbe, die auf Eisenerz  hinweist, das dort am Südwesthang abgebaut wurde." Diese Deutung rief Nachdenken  hervor. Der Siegener Buchautor Hans-Martin Flender hatte in seinem Buch  "Hauptziel Siegen" 1994 das Rothaargebirge, auch "Wasserturm" des Ruhrgebiets  genannt, als "gerodetes Aar- bzw. Adlergebirge" zu deuten versucht, angeregt  durch den Siegerländer Heimatforscher Alfred Lück, der diese Deutung im Jahre  1976 in einem Gespräch zum Ausdruck brachte. Möglicherweise steckt jedoch nach  derzeitiger Auffassung von Hans-Martin Flender - der noch zahlreiche weitere  Wortdeutungen vorgenommen hat - das althochdeutsche Wort "aha" (Wasser) oder  sogar das alteuropäische Wort "ara" (Wasser) in "Roth-Aargebirge", was durchaus  einleuchtend wäre, zum Beispiel Rothaar gleich Rotes Wasser, oder Rotbach.  Welche Herkunft und Bedeutung des vermutlich sehr alten Namens "Rothaar" sich  schließlich als wahrscheinlich erweist, ist offen. Andere Quellen sagen, daß der  Name "Rothaar" vermutlich mit mittelhochdeutsch "hare" (Anhöhe) gebildet wird.  Das Wort "Rot" könnte sich auf die Bodenfarbe beziehen, da am Südwesthang seit  alters her Eisenerz abgebaut wird. Wieder andere Quellen vermuten, daß in dem  Namen die Erinnerung an den früheren Waldzustand fortlebt, als das Gebirge ein Rotbuchengebirge war oder das aus der Übertragung eines Flurnamens  herrührt. Die Flurnamen "rouhe Haar", "rowe Haar" oder "rauhe Haar" wurden  genannt.

Das Rothaargebirge ist niederschlagreich und Quellgebiet ungezählter Gebirgsbäche und zahlreicher Flüsse wie Sieg, Lahn und Eder im Süden, Lenne,  Ruhr und Diemel im Norden, zwischen denen sich der kammartige Gebirgsrücken mit steilen Flanken hinzieht. Das Rothaargebirge ist höchster Teil des Rheinischen Schiefergebirges, der im Willinger Bergland mit dem Langenberg bis 843 m, am  Kahlen Asten bis 841 m aufragt.

 

 

Quellennachweis

Zur Deutung des Namens "Rothaargebirge" wurde ein Beitrag aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom  24.11.1995 herangezogen, der am  31. Oktober 1997 in der Siegener Zeitung zitiert wurde. Das genaue Datum war uns  zunächst unbekannt, konnte aber aufgrund eines Kontaktes mit dem Siegener  Buchautor Hans-Martin Flender rekonstruiert werden. Vielen Dank dafür. Das  erwähnte Buch "Hauptziel Siegen", das bei Hans-Martin Flender in Siegen bzw. im örtlichen Buchhandel erhältlich ist, ist eine Dokumentation über den Luftkrieg im Großraum Siegen und  wurde in einem Bericht der Westfälischen Rundschau am 26. Juli 1994  vorgestellt. Weitere  Ausführungen zu dem Thema "Rothaargebirge" wurden den begleitenden  Informationen zur 1:50.000 Freizeitkarte "Naturpark Rothaargebirge" des  Landesvermessungsamtes Nordrhein-Westfalen, 1. Auflage 1996, entnommen

http://de.wikipedia.org/wiki/Rothaargebirge

Die Karte und einige ergänzende Informationen zum Naturpark  Rothaargebirge wurden der Internet-Site www.reisen.germany.net/naturparks/rothaargebirge/index.html entnommen. Dort wurdem zum Zeitpunkt der Erstellung unserer Sites zahlreiche weitere  Informationen über das Rothaargebirge angeboten. Leider scheint diese Internetadresse nicht mehr zu existieren

 

 

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