Beerdigung von Erich Weiß im Jahr 1932. In Hilchenbach, das schon früh die neuen NS-Fahnen in der Kirche zuließ und auch sonst den Nazis einen guten Nährboden bot, war im September 1932
der Tod des SS-Mannes Erich Weiß durch die Presse gegangen. Nach einer Schlägerei mit Kommunisten in Siegen verstarb er nach Wochen im Krankenhaus, wobei ungeklärt blieb, ob sein Tod in ursächlichem Zusammenhang mit
der Prügelei blieb. Für die Nazis wurde er jedoch zum „Blutzeugen“. Seine Beisetzung auf dem Friedhof seiner Heimatstadt wurde abermals zu einer mächtigen Demonstration der Nationalsozialisten. Die Anteilnahme
der städtischen Bevölkerung war zudem groß. Unter vielen Kränzen, die niedergelegt wurden, befand sich ein Kranz des Stahlhelms-Bund der Frontsoldaten. Am Grab sprach die braune Parteiprominenz SS-Führer Schleßmann
aus Bochum, Ortsgruppenführer Bertelmann aus Hilchenbach sowie der Reichstagsabgeordnete Müller aus Obersdorf – und der Hilchenbacher Pfarrer Dr. Hermann Müller, der damit in den Verdacht geriet, sich der
Bewegung Hitlers verbunden zu fühlen
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